Der Bürger kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass „blinder Aktionismus“ vor konzeptioneller Entwicklung steht. Anders ist es nicht zu verstehen, was sich derzeit um den Abriss der Kleinschwimmhalle tut, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Gerhard Schier zu einer Maßnahme, die immer mehr Bürger zum Kopfschütteln veranlasst.
Schier erinnerte daran, dass Ende vergangenen Jahres SPD und GWL sozusagen „über Nacht“ entschieden haben, die Kleinschwimmhalle abzureisen. Im Januar musste dann ganz dringend mit dem Abriss begonnen werden, um ihn Ende Februar beenden zu können. Schließlich sollte schnell mit dem Bau des U-3-Kindergartens begonnen werden. Inzwischen sind fast zwei Monate ins Land gegangen.
Der über Wochen propagierte Abrisstermin „Ende Februar“ ist lange vorbei. Die Abbrucharbeiten gehen erst langsam dem Ende entgegen. Die Schuld liegt hier nicht beim Turnverein als zukünftigem Bauträger des U3-Kindergsartens, die Stadt kam bzw. kommt nicht so recht voran.
Offenbar gibt es:
- Probleme bei schadstoffbeladenem Abrissmaterial, das zusätzlich entsorgt werden musste, was vor Aufnahme des Abrisses wohl nicht überprüft wurde.
- Probleme mit Heizung und Abwasser im Sportkindergarten, weil vor dem Abriss von der Stadt offensichtlich auch hier keine ausreichende Überprüfung vorgenommen wurde, ob Wasserleitungen und Heizung möglicherweise über die Kleinschwimmhalle angeschlossen sind.
- Zusätzliche Kosten! Kosten waren ein Hauptargument für SPD und GWL für den Abriss. Diese steigen jetzt immer mehr. Mindestens 160.000 € für Abriss, zusätzliche Materialentsorgung, einen Verbindungsbau, und , und, und…
Dass dem Bürger in der Halbzeitbilanz der SPD nun suggeriert werden soll, dass erst „mit dem Abbruch der Kleinschwimmhalle eine Neuausrichtung der Kinderbetreuung im Bereich des Sportkindergartens möglich geworden ist, kann aufgrund der Entwicklung überhaupt nicht nachvollzogen werden. Schier erinnerte daran, dass „ein fertiges Konzept“ mit Kleinschwimmhalle und U-3-Kindergarten auf dem Tisch gelegen habe, das zudem eine Förderung durch den Kreis und das Land von über zwei Millionen Euro erfahren hätte. Viele Bürger fragen sich auch heute noch nicht zu Unrecht, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die Kleinschwimmhalle zu erhalten.
Durch die Umplanung sind jedenfalls nochmals 150.000 € in den Sand gesetzt worden. Und das neue Schwimmbad an der Therme in Bad Soden wird je nach Blick in die Kassenlage des Kurbetriebs und der Stadt sehr unterschiedlich bewertet.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende forderte Bürgermeister Büttner, SPD und GWL auf, den Neubau der U-3-Gruppe intensiv voranzutreiben, damit nicht weiter nur von einem U-3-Projekt für Kinder geredet, sondern Kleinkinder es endlich auch nutzen können. Außerdem hängt ja auch noch das Damoklesschwert der Erfüllung der 35-prozentigen Betreuungsquote bei Kleinkindern über der Stadt.