Die Tatsache, dass das Mediationsergebnis die kurzfristige Schließung der Grundschule in Kerbersdorf abgewendet hat, wird von der CDU Bad Soden-Salmünster positiv bewertet. Allerdings, so die Christdemokraten, habe man sich die Zeit genommen, die Auswirkungen des Mediationsergebnisses etwas genauer zu analysieren. Man unterscheide sich hierin von der Kurstadt-SPD, welche das Ergebnis sofort in vorauseilendem Gehorsam gelobt habe.
Positiv erscheine zunächst die Aussage, dass das pädagogische Profil keiner Schule unter die Räder komme. „Dies würde bedeuten, dass die Grundschule in Kerbersdorf mit ihrem bewährten Profil erhalten bliebe, schließlich handelt es sich hierbei um eine Schule mit einem besonderen pädagogischen Konzept, welches seit Jahren erfolgreich praktiziert wird“, so Alfred Rahn, Stadtverordneter aus Kerbersdorf.
Es dränge sich aber die Frage auf, was die Einrichtung einer Verbundschule für die betroffenen Standorte bedeute. „Muß nun Kerbersdorf das pädagogische Modell von Romsthal übernehmen oder umgekehrt? Es ist wichtig zu erkennen, dass in Kerbersdorf der jahrgangsübergreifende Unterricht Teil des pädagogischen Profils ist.“
Der CDU-Vorsitzende Johannes Wiegelmann führt weiter aus: „Es besteht für uns kein Zweifel, dass auch die Grundschule in Romsthal hervorragende pädagogische Arbeit leistet. Wir möchten nur verhindern, dass man mit politischem Druck in einem eng gesetzten Zeitrahmen etwas zusammenzwingt, was nicht so kurzfristig zusammenzubringen ist. Sollte eine weitere Kooperation bei Verwaltungstätigkeiten zu Einsparungen führen, ist das begrüßenswert. Allerdings darf dies nicht zu einer Beeinträchtigung der pädagogischen Arbeit beider Schulen führen.“
Besonders kritisch sei im Mediationsergebnis der Passus zu betrachten, wonach die Schule Kerbersdorf zu schließen ist, wenn man sich nicht innerhalb weniger Monate auf einen Vertrag mit der Grundschule Romsthal und dem Main-Kinzig-Kreis einigen kann. Dies bedeute im Klartext, dass sämtliche Macht- und Entscheidungsbefugnisse beim Main-Kinzig-Kreis verbleiben. „Lassen sich die betroffenen Schulen nicht auf die Vorgaben des Schuldezernenten ein, wird Kerbersdorf geschlossen, und zwar dann ohne jeden weiteren Kreistagsbeschluß!“ betont Wiegelmann und weiter: „Damit hätte die Kreisführung auf diesem Wege geschickt die Schulthematik aus der politischen Diskussion herausgenommen und am Ende wäre die Schule doch geschlossen oder hätte zumindest ihren Charakter fundamental verändert.“
Abschließend erklären die CDU-Vertreter: „Der Elternbeirat und der Förderverein der Kerbersdorfer Grundschule haben die beschriebene Problematik erkannt. Da diese Gremien über viele Jahre bewiesen haben, dass sie nicht nur reden und Forderungen stellen, verdienen sie, von den kommunalpolitisch Verantwortlichen ernst genommen zu werden. Die CDU-Fraktion Bad Soden – Salmünster stellt aus diesem Grund in der heutigen Stadtverordnetensitzung einen Antrag, mit dem Ziel, die im Mediationsverfahren vorgeschlagene Verbundschule in dieser Form abzulehnen.
